Spritzgussteile aus Polypropylen (PP) miteinander verkleben
Ein Kunde, der Rasenmäher-Roboter herstellt, stellte unseren Klebe-Experten folgende neue Anwendung vor. Bei einem neuen Modell eines Rasenmäher-Roboters wurden im Spritzguss zwei Elemente für ein Gehäuseteile hergestellt. Diese Elemente wurden aus Polypropylen (PP) hergestellt. Beide Elemente sollten im Anschluss zu einem Gehäuseteil verklebt werden.
Es wurde bei der Konstruktion leider nicht bedacht, dass PP sehr schlecht klebbar ist. Bei PP handelt es sich um ein Polyolefin. Polyolefine habe eine sehr niedrige Oberflächenenergie. Dies führt dazu, dass die Oberfläche nicht ausreichend mit Klebstoff benetzt werden kann.
In enger Zusammenarbeit zwischen unseren technischen Klebe-Experten und den Konstrukteuren beim Kunden, konnte die Formgebung der Spritzgussteile so korrigiert werden, dass eine klebtechnisch optimale Konstruktion möglich wurde. D.h. die zuvor vorgesehene Klebung auf Stoß wurde korrigiert. Es wurde eine kraftübertragende Überlappungsfläche und eine eine kleine Nut geschaffen. Nur durch diese klebetechnisch notwendigen Veränderungen war es möglich eine Klebung von PP zu erzielen.
Eine weitere Möglichkeit wäre gewesen eine Vorbehandlung mittels Primer durch zu führen. Dies wurde vom Kunden jedoch abgelehnt. Mit dem speziellen 2-K-Klebstoff technicoll® 9410-1 auf Basis von Acrylat (MMA) ist ein Kleben von PP auch ohne Primer möglich. Die Produktfreigabe durch den Kunden erfolgte nach einer umfangreichen Prototypentestphase mit entsprechenden Belastungsprüfungen unter Outdoor-Bedingungen. Die manuelle Verarbeitung dieses Klebstoffs wird aus Doppelkammerkartuschen mit statischem Mischrohr erfolgen. Durch die Topfzeit von 4 Minuten wird eine optimale Taktung für die Serienfertigung ermöglicht.